Rettungshund Kira

Als Kira 5 Monate alt war, las ich in der Zeitung einen Artikel über die Rettungshundearbeit im DRK Karlsruhe. Mit rd. 9 Monaten war es soweit, wir begannen die Ausbildung zum Rettungshund. Kira war ganz vernarrt in ihren Tennisball. Wir fingen damit an, dass ich mich versteckte und als sie bei mir war brachte ich sie zum Bellen. Zum Schluß erhielt sie ihren Tennisball. Danach ging es weiter, dass eine zweite Person bei mir war und diese gab Kira nach dem Bellen den Tennisball. Später ging dann die Fremdperson offensichtlich mit dem Tennisball fort und versteckte sich.

Zeitgleich wurde Kira von mir im Bellen noch verstärkt.

Schrittweise wurde die Beute nicht mehr offensichtlich übergeben und die Wartezeit bis zum Ansatz verlängerte sich. Auch das Suchgelände vergrößerte sich.

Dies war vor 15 Jahren.

Kira hat mit 3 Jahren ihre erste Flächenprüfung abgelegt und danach jedes Jahr wieder bis sie 7 Jahre alt war. Wir hörten mit rd. 8 Jahren mit der Rettungshundearbeit auf.

Kira hat sich mit rd. 5 Jahren in Karlsruhe bei einer Großübung das Knie verletzt. Dies war letztendlich auch der Auslöser, warum wir verfrüht mit der Arbeit aufhörten. Bereut habe ich dies aber bis heute nicht, den Kira geht es mit ihren fast 14 Jahren wirklich ausgezeichnet. 

Trümmersuchhund

In Karlsruhe wurden die Rettungshunde auch im Trümmer ausgebildet. Kira hat an einer Trümmerprüfung in Karlsruhe und eine in Altensteig (in der Pfalz) teilgenommen.

Die Trümmerprüfung in der Pfalz war ihre letzte Rettungshundprüfung in ihrem Leben. Geprüft wurde in einer alten Fabrik mit ganz verwinkelten Gängen und Gewölben.

Die Feuerwehr war für die Rauchentwicklung und den Lärm verantwortlich und es war wahnsinnig aufregend das vorgespielte Szenario zu beobachten.

Kira wurde in die Suche geschickt, wir durften das Gebäude nicht betreten bis der Hund anzeigte. Hier muss man wissen, dass Kira eine Schwäche bei den Anzeigen im Dunkeln hat. Ich stand und wartete plötzlich ein lautes immer wiederholtendes Bellen. ANZEIGE und los gins ins Gebäude. Im Keller rd. 4 Meter im Schacht lag die Person im

Dunkeln. Kira bellte und bellte.

Danach setzte ich sie nochmals an und wieder eine Anzeige im Dunkeln. Wow! Nun war ich einfach nur noch stolz.

Danach setzte ich sie wieder an, dann war die Überraschung groß als ich Kira beim Publikum stehen sah! Was sollte den das ? Ich schickte sie nochmals ins Gebäude. Dazu muss man wissen, dass wir  im Wartebereich bei den vorherigen Hunden mindestens drei Anzeigen gehört hatten.

Nun wurde ich nervös. Plötzlich sagte der Prüfer die zehn Minuten sind um. "Was ist nun, können die Bagger kommen und hier alles platt machen ?" Ich versuchte mich herauszureden, dass man nun im Ernstfall mind. noch zwei Hunde über das Trümmerfeld suchen lassen würde.

Ich gab das Gelände frei.

Daraufhin gratulierte er mir und meinte ein wenig schmunzelnd: Ihr Hund hat dies bereits vor einigen Minuten gezeigt, als er beim Publikum stand. Für ihn war keine Person mehr da!

Ich war nur froh als diese Prüfung fertig war.